Revolution auf bayerischen Bildschirmen:
Millionen bayerische Fernsehzuschauer können in diesem Jahr über ihre Antenne aus deutlich mehr Programmen wählen - und das ohne Flimmern und Rauschen. Die notwendige Vereinbarung dazu haben Vertreter des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und der privaten Sender in der Bayerischen Staatskanzlei unterzeichnet.
Die neue Technik heißt DVB-T ( Digital Video Broadcasting - Terrestial) und ermöglicht, dass Haushalte mit einer Antenne digitales Fernsehen empfangen können. Das digitale Antennenfernsehen kann eine echte Alternative zu Kabel und Satelit werden.
Die neue Übertragungstechnik erlaubt, dass statt der bisher 13 analogen dann 23 digitale Programme via Antenne auf den heimischen Bildschirm empfangbar sind. Doch nicht nur die Quantität steigt, auch bei Bild und Ton soll die Quallität wesentlich besser werden.
Ganz ohne Zusatzgerät ist die digitale Revolution im heimischen Wohnzimmeer jedoch nicht zu haben. Für den Empfang ist ein Decoder (DVB-T Receiver) erforderlich, den Sie bei uns erwerben können.
Der Empfang kann je nach Entfernung zum Sender mit einer Zimmer-, Außen- oder einer Aufdachantenne erfolgen.
Fragen - Antworten
Was bedeutet die Abkürzung DVB-T?
Digital Video Broadcasting - Terrestial ist eine englische Bezeichnung für die digitale Abstrahlung von Fernsehprogrammen über Funkwellen der bekannten Fernsehfrequenzen bis hin zum Kanal 69.
Welche Vorteile hat DVB-T?
Pro Kanal können bis zu vier digitale Programme übertragen werden, weil Bild- und Tonsignale nach dem Standart MPEG-2 codiert werden. Zusätzlich können auch weitere Daten auf die Reise geschickt werden. Verrauschte Bilder und Ton wird es nicht mehr geben.
Warum heißt es "ÜberallFernsehen"?
Ziel ist es, das Fernsehen mobil zu machen. Die digitale Terrestik wird nicht angeboten, um den Sat- oder Kabelbetreibern Zuschauer wegzunehmen, sondern um neue Nutzerschichten für tragbare und mobile Geräte- und künftig auch für DVB-T-Empfang per Handy zu gewinnen.
Was passiert mit dem analogen Fernsehen?
In den mit DVB-T versorgten Gebieten wird es nach einer Übergangsfrist abgeschaltet, weil DVB-T die gleichen Funkfrequenzen nutzt.
Braucht man neue Geräte?
Ja. Die preisgünstigen DVB-T-Empfänger sind einfache Set-Top-Boxen, ähnlich wie Satelliten-Receiver. Für jedes nutzende Gerät wie Fernseher, Video oder Harddisk-Recorder benötigt man je einen eigenen Empfänger.
Wie empfängt man DVB-T?
Die schon vorhandene Dachantenne kann unter gewissen Umständen weiter genutzt werden. Sie muss für die neuen Übertragungskanäle ausgelegt sein, eventuell um 90 Grad gedreht werden, und die Kabel müssen entsprechend geschirmt sein. Alternativen sind sehr komoakte Zimmer- oder Außenantennen, die bei guter Versorgung ausreichen können.
Ersetzt DVB-T den Satelliten-Empfang?
Nein. Satellitenfernsehen wird auch in Zukunft die größere Programmvielfalt bieten und bietet auch durch zusätzliche Dienste Vorteile. DVB-T ist allerdings eine optimale Ergänzung, wenn die Programmvielfalt nicht benötige oder ein kostengünstiger Zugang gesucht wird.
Ersetzt DVB-T das Kabelfernsehen?
Nein. Auch hier gilt, dass über das Kabelfernsehen die größere Programmvielfalt genossen werden kann. DVB-T ist allerdings eifacher zu installieren und durch eine kleinere Antenne wesentlich beweglicher.
Was wird mit dem ORF?
Auch das österreichische Fernsehen wird in den nächsten Jahren auf DVB-T umsteigen. In Linz wurden solche Versuche bereits erfolgreich getestet. Ob ORF1 über DVB-T frei zu empfangen sein, oder verschlüsselt wie über Satellit gesendet wird, ist noch nicht entschieden.